Vieles ist - gerade mit Blick auf die Vorschulkinder - im Kindergarten während der Corona Pandemie zu kurz gekommen. Insbesondere die Entwicklung des Sozialverhaltens dieser Kinder wurde von den vielen Einschränkungen und Belastungen während der Pandemie beeinträchtigt.

Doch gerade für die Kinder, die nach den Sommerferien in die Schule kommen, ist es daher wichtig, sie in ihrem Selbstvertrauen zu stärken und ihnen Mut für diese Veränderung zu machen. Es ist ein besonderer Schritt, wenn sie den behüteten Raum des Kindergartens verlassen müssen. Plötzlich sind sie in einen Klassenverband mit teilweise fremden Kindern eingebunden, in dem sie sich zurechtfinden müssen.

Das verlangt Neugierde auf das Neue, Selbstvertrauen und gutes Sozialverhalten. Der Lions Club Weinheim hat in diesem Zusammenhang ein besonderes Projekt gefördert. Es heißt „Mut tut gut".

Theaterpädagogin gibt Tipps

Unter diesem Thema und mit diesem Ziel hat der Kindergarten St. Marien nach drei Jahren Zwangspause wieder für die 30 Vorschulkinder einen dreitägigen Kurs organisiert.  Beim Kurs “Mut tut gut" im Kindergarten St. Marien in der Weststadt wurden Alltagssituationen spielerisch nachgestellt und den Kindern Lösungen für Konflikte aufgezeigt.

So sollen diese Kinder auf die einschneidenden Veränderungen in ihrem jungen Leben vorbereitet werden. Die Leitung des Kurses lag wieder in den bewährten Händen der Theaterpädagogin Eva Martin­ Schneider aus Heddesheim. Ziel des Kurses ist es, das Selbstvertrauen der Kinder zu stärken. Dieses soll ihnen helfen, Konflikte mit anderen Kindern, besonders mit älteren, zu vermeiden oder zu lösen. Auch dieses Mal wurde der Kurs wieder vom Lions Club Weinheim finanziell gefördert.

In drei kleinen Gruppen lernten die Kinder im Spiel Vorlieben und Abneigungen der anderen und auch ihre eigenen zu erkennen und zu akzeptieren. Wer spürt, was in ihm vorgeht, kann sich auch besser in andere hineinversetzen.

Das höfliche und respektvolle Begegnen spielt dabei ebenso eine wichtige Rolle wie das Wahrnehmen von Gefühlen und Stimmungen. Was machen wir für ein Gesicht, wenn wir traurig sind? Wie sehen wir aus, wenn wir wütend sind? So lernen die Kinder, die Gefühlslage der Gegenüber einzuschätzen.

Auch die vier Grundkompetenzen für Mut wurden vermittelt: Nachgeben, sich entschuldigen, Hilfe holen und „Stopp/Nein" sagen, alles wichtige Sozialkompetenzen für den Lebensabschnitt Schule. Sie werden intensiv und spielerisch in kindgerechten Alltagsszenen geübt.

„Die Kinder sind mit großer Begeisterung und mit Ernst dabei. Es ist beeindruckend zu welchen fantastischen Ansätzen sie für Konfliktlösungen kommen", lobt Daniela Yilmaz, die zu künftige Leiterin des Kindergartens St. Marien.

Sie ist überzeugt, dass die Kinder durch diese Erfahrung und das Erlernte mit mehr Mut und weniger Ängsten den Wechsel in die Schule erleben werden.

„Bewundernswert, mit welcher Aufmerksamkeit die Kinder sich dem Thema Konfliktlösung nähern. Ich bin überzeugt, dass diesem Kurs und seinem Konzept eine besondere Bedeutung zukommt. Damit passt diese Initiative hervorragend zu unserem Ziel, junge Menschen fürs Leben zu stärken"', freut sich Dr. Detlef Schermer, Projektbeauftragter beim Lions Club Weinheim.

Hinweis: Presseartikel erschien am 27.02.2023 in den Weinheimer Nachrichten