Unterstützung für eine zukunftsweisende Waldwirtschaft - Junge Eichen gegen Wildverbiss schützen
Der Lions Club Weinheim unterstützt die hiesige Forstwirtschaft, um einen standortgerechten und zukunftsfähigen Wald zu erhalten. Jetzt wurden mehrere auf kleine Areale auf dem Geiersberg verteilte Aufzuchtflächen für Eichen als "Lionswald" eingeweiht.
Der Lions Club Weinheim finanziert hier zusammen mit zwei befreundeten Clubs die Anschaffung und fachgerechte Anbringung von Wuchshilfen sowie einen Holzzaun für einen weiteren Feldversuch. Die Mittel für dieses Projekt in Höhe von etwa 5500 Euro wurden ausschließlich von den Mitgliedern anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Clubs aufgebracht. Förster Lambert erläuterte, dass die Eiche eine bedeutsame Basis für einen zukunftsfähigen Wald darstellt. Sie sei deutlich besser als die bisher im Stadtwald Weinheims dominierende Buche für die wärmeklimatischen Veränderungen, die sich auch in den nächsten Jahrzehnten noch fortsetzen werden, geeignet. Im Vergleich zu anderen Wäldern sind im Stadtwald Weinheims zwar noch viele ältere Stiel- und Traubeneichen zu finden, was wohl auf die Verwendung der Eichenrinde für die frühere Gerberindustrie zurückzufuhren sei. Es finden sich aber nur wenige nachwachsende junge Eichen.
Den Anteil von Eichen im Wald zu erhöhen, gelingt aber nur mit etwas Hilfe, da er sich selbst kaum verjüngen kann. Die Gründe: Die Eiche wächst langsamer als die Buche, sie braucht viel mehr Licht im Wald, sie ist gefährdet durch Frost w1d Pilzbefall und nicht zuletzt steht sie ganz oben auf der Speisekarte des Rehwildes; der Wildverbiss begrenzt daher vor allem die natürliche Verjüngung. Die Forstwirtschaft betrachtet es als ihre Aufgabe, den Wald mit einem regulierenden Eingriff bei den weitgreifenden klimatischen Veränderungen für die Zukunft besser zu wappnen.
Auf den Versuchs- und Beobachtungsflächen, die nun vom Lions Club gefördert werden, sollen in den nächsten Jahren Erfahrungen gesammelt werden, ob ein Vorgehen in dieser Art zum gewünschten Erfolg führen kann. Auf der Fläche werden von selbst aufgewachsene Eichenschösslinge fachgerecht so lange mit sogenannten Wuchshilfen zum Schutz vor Wildverbiss versehen, bis sie nach einigen Jahren eine stabile Mindestgröße erreicht haben.
Auf einer der Flächen wird versucht, ob ein Schutz mit einem sogenannten Hordengatter einen ähnlichen Erfolg bewirken kann. Die Aufzuchtflächen finden sich alle auf dem Geiersberg, einige davon versehen mit Schildern mit einem Hinweis auf den „Lionswald''.
Hinweis: Presseartikel erschien am 03.11.2022 in den Weinheimer Nachrichten
